China beherrscht Markt der Seltenen Erden
Der Rohstoffmarkt unterliegt in diesen Jahren einem starken Wandel. Neben den bedeutenden Rohstoffen wie Öl, Kohle oder Eisen gewinnen die Seltenen Erden an Bedeutung. Als Grundbestandteil in Elektroprodukten unterliegen sie einer stetig wachsenden Nachfrage. So werden sie für Kunststoffgehäuse, Fernsehbildschirme oder Handydisplays eingesetzt. Kohle oder Eisen sind auf der Welt weit verteilt und die größten Abbaugebiete liegen in Deutschland, USA, Russland oder China. So teilen sich die Weltmächte gleichermaßen die Vorkommen und treten selten in direkte Konkurrenz. Das Öl hingegen ist bekanntermaßen ungleichmäßiger verteilt. Die größten Vorkommen liegen im Nahen Osten und die größten Ölförderstaaten haben sich zur OPEC zusammengetan. Sie kontrollieren auf diese Weise den weltweiten Ölmarkt und bestimmen den Weltmarktpreis. Noch schärfer geht es allerdings auf dem Markt der Seltenen Erden zu. Hier ist China nahezu Monopolist und kontrolliert faktisch den Markt der Seltenen Erden.
Diese Marktmacht kann allerdings wie im Falle der OPEC drastische Auswirkungen für die restliche Welt haben, denn durch die Marktkontrolle Chinas sind sie abhängig von der Gunst der chinesischen Fördermengen. Da bisher kaum bedeutende Vorkommen außerhalb Chinas gefunden wurden, baut dies einen immensen Druck auf alle produzierenden Staaten auf, die auf die seltenen Metalle angewiesen sind. Bisweilen sind sogar schon militärische Handlungen zwischen Japan und China zu beobachten, die sich um Vorkommen an der Küste streiten. China allerdings setzt die Konkurrenz weiter unter Druck und treibt den Preis künstlich in die Höhe. Zwar wächst die Nachfrage nach Seltenen Erden stetig, doch der steigende Preis ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass China die Fördermengen verringert oder die Steuern erhöht. Somit soll der Export geschwächt werden und die Rohstoffe der inländischen Industrie zu Gute kommen. Die Marktmacht Chinas kann nur dadurch geschwächt werden, dass bedeutende Vorkommen außerhalb Chinas erschlossen werden, denn China schreckt nicht davor zurück, sogar Produktionsstopps zu verhängen.